Das ganze Jahr über freuen wir uns schon auf’s Zeltlager, denn es ist für uns der Höhepunkt in der Jugendarbeit.

Die 1. Augustwoche ist die Jugend unter sich und erfährt abseits vom Alltag in Spiel und Spaß, was Gemeinschaft eigentlich ist. Das sind definitiv Erfahrungen für’s Leben!

Der Wimpel

Traditionell hat jedes Zeltlager, das etwas auf sich hält, einen Wimpelmast. Schafft es ein anderes Lager, den Wimpel zu klauen, muss er gegen ein „Lösegeld“ wieder eingetauscht werden. Damit uns diese Schmach erspart bleibt, werden (freiwillige) Nachtwachen eingeteilt. Dass alle Leiter und Kinder den Wimpel bei jeder Tages- und Nachtzeit, bei Wind und Wetter gegen „feindliche Überfaller“ verteidigen ist natürlich Ehrensache! Darin sind die Bonifazler übrigens so gut, dass sie tatsächlich schon seit 10 Jahren keinen Wimpel mehr verloren haben!

Verpflegung

Es ist sicher nicht leicht, mit 3 großen Gaskochern 100 Leute satt zu bekommen, aber die sogenannten „Küchenischen“ (ist keine Beleidigung J) haben’s voll raus! Zum Frühstück gibt es täglich frische Semmeln, Marmelade, Honig, Nutoka und Kaba. Zum Mittag- und Abendessen gibt es leckere Sachen wie Geschnetzeltes mit Reis (für Vegetarier natürlich ohne Fleisch), Chili con Carne, Wurstsalat, Knacker am Feuer, Folienkartoffeln mit Kräuterquark, Nudeln mit Tomatensoße oder Schinken-Sahne-Soße, Hamburger vom Grill usw. Üblicherweise hat die Nachtwache vom Vortag Küchendienst, d.h. sie muss abspülen und abtrocknen. Im Küchenzelt bekommt man jederzeit „Gaztee“ bis zum Abwinken. Ansonsten gibt es Wasser, Apfelschorle, Limo und Spezi zum Selbstkostenpreis.

Hygiene & Umwelt

Oberhalb des Zeltplatzes wird eine Wasserstelle am Bach errichtet, an der man Hände und Geschirr waschen kann, sowie Zähne putzen (das bleibt den Kindern allerdings selbst überlassen ;-). Waschen kann man sich auch im Bach, in dem in letzten Jahren sogar Flusskrebse gab, ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er sehr sauber gewesen sein muss! Damit das so bleibt, sollte nur seifenfreies Shampoo oder Duschgel verwendet werden. Leider gibt es in den bayrischen Wäldern viele, viele Zecken, die Krankheiten wie FSME und Borreliose übertragen können. Eine Impfung und Autan-Spray sind deshalb empfehlenswert! Zum Schutze der Natur stehen am Ende des Zeltplatzes einige Dixi-Klos.

Das Feuer

Was wäre ein Zeltlager ohne Lagerfeuer?? Richtig, es wäre kein Zeltlager! Und was wäre ein Lagerfeuer ohne Holz?? Genau, es wäre gar kein Feuer! Deshalb muss immer wieder Holz gesägt bzw. gesammelt werden, was die Aufgabe aller Beteiligten ist! Auch hier gilt die Regel „Jeder tut, was er kann“: Große Leute sammeln große Holzstücke, kleine Leute sammeln kleinere Holzstücke… Und am Abend sitzen wir dann alle zusammen um’s Feuer und singen.

Die Zelte

Die Kinder übernachten mit Freunden (oder Geschwistern) in ihren eigenen Zelten. Außer der Nachtwache und am letzten Abend müssen alle Kinder nach dem Singen schlafen gehen. Für den Aufenthalt bei Regen und die Lagerung der Getränke ist die große schwarze Jurte (Manchmal braucht man sie auch, wenn ein Gewitter die Zelte der Grüpplinge unter Wasser gesetzt hat). Daneben gibt es noch ein Küchenzelt und ein kleines Spitzzelt, in dem Werkzeuge, Bälle und alle möglichen Materialien verstaut werden. Das große weiße Leiterzelt ist für Besprechungen und Vorbereitungen.

Sonstiges

Das Zeltlager ist kein Camping-Urlaub, sondern eine Jugendfreizeit im Wald. Die Kinder sollen sich an der Gemeinschaft beteiligen und Rücksicht auf die Umwelt nehmen. Daher sollten keine Klappstühle, Comic-Hefte, Ghettoblaster, Gameboys, Handys o.ä. mitgenommen werden. Abgesehen davon, dass die technischen Geräte im Zeltlager sehr schnell kaputt gehen können, gibt es dort meistens keinen Empfang. Im Notfall verfügen die Gruppenleiter über eine qualifizierte Erste-Hilfe-Ausbildung und Autos! Um jedem Kind die Teilnahme zu ermöglichen, versuchen wir die Gebühr möglichst gering zu halten. Mit den Bauern sind wir bisher immer super ausgekommen und haben sie schon oft zu uns ans Feuer eingeladen.