Zeltlagerbericht 2009

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Nach mehr als 3 Monaten, hätte man fast auf den Gedanken kommen können, dass der Zeltlagerbericht 2009 zu einer Art Weihnachtsgeschenk wird. Da ich diese Assoziation vermeiden wollte, versuche ich im Folgenden die Zeltlagerwoche 2009 noch einmal Revue passieren zu lassen.

Die Zeltlagerwoche begann für uns Gruppenleiter am 1. August. 2009 bereits vormittags am Turm der Pfarrei Sankt Bonifaz.

Dort luden wir zunächst alle für die Woche lebensnotwendigen (ein bisschen Dramaturgie sei an dieser Stelle erlaubt) Utensilien in Herrn Mühlbauers LKW ein und machten uns seelisch startklar für die bevorstehenden Tage.

Dann ging es in Fahrgemeinschaften Richtung Wetzlhof.

Dort angekommen wurden wir zunächst Zeugen des halsbrecherischen, durchaus filmreifen Akts von Herrn Mühlbauer. Einen gut beladenen LKW den Waldweg zum Zeltplatz hinunterzufahren, war nämlich angesichts der großen Löcher im Boden kein leichtes Unterfangen.

Nachdem dies geschafft war, ging es ans Ausladen und Aufbauen der Mannschaftszelte.

 

Da es sich die Allgemeinheit schon gemütlich gemacht hatte, dauerte dies ein wenig, war aber äußerst belustigend.

Kaum standen die Zelte, fuhren alle damit fort, sich häuslich einzurichten und sich Brotzeit einzuverleiben.

Nach Speis (das erste Mahl seitens der Küchencrew) und Trank am frühen Abend machten wir es uns am Lagerfeuer bequem und ließen gemeinsam das Vorlager ausklingen.

  Tag 1:

Der erste offizielle Tag des Zeltlagers fing gegen Mittag so richtig an, als die Kinder und deren Eltern, nach dem Lagersegen in Sankt Bonifaz, den Zeltplatz erreichten.

Aufgrund des unebenen Weges, der zum Zeltplatz führt, luden wir an der Waldlichtung die Gepäckstücke der Kinder in den Trekker des Bauern ein um diese mithilfe einer äußerst schaukeligen Fahrt zum Platz zu befördern.

 

Nachdem dann auch die Zelte der Kinder standen und die Eltern sich verabschiedeten, konnte es so richtig losgehen.

Die Lagerleitung (Fritzi und Börny) begrüßte die Kinder, die anschließend in Teams eingeteilt wurden um selbst tätig zu werden.

Unter Aufsicht und Anleitung von Gruppenleitern wurd das Völkerballfeld aufgebaut, die Wasserstelle errichtet und das Wimpelloch ausgehoben. Selbstgebaute Mülleimer und eine große Lagerfeuerstelle durften natürlich auch nicht fehlen.

Das erste Völkerballspiel ließ natürlich nicht lange auf sich warten und auch der alljährlich gut behütetet Wimpel wurde von den Gruppenleitern unter Jubeln und Applaus aufgestellt.

 

Nach dem gemeinsamen ersten Abendessen (Knacker) versammelten sich alle am Lagerfeuer um das noch fehlende Puzzlestück für einen gelungenen Start ins Zeltlager 2009 einzufügen: das allabendliche Singen am Lagerfeuer.

Tag 2:

Sichtlich gekennzeichnet von der ersten Nacht in „freier Wildbahn“ begannen die Kinder und Jugendlichen sowie die Gruppenleiter den ersten Tag der „Themenwoche“.

Nach dem Frühstück, dass schon allein, deswegen nicht ganz gewöhnlich war, weil der ein oder andere Gruppenleiter mit einer weißen Tunika bekleidet war und nur auf einen römischen Namen hörte, wurden die Kinder über den Verlauf des Tages aufgeklärt.

 

Verena erklärte den Kindern, dass sich der ganze Tag um das Zeitalter der Antike drehen sollte und verschiedenste Aufgaben und Spiele zu diesem Thema bevorstanden.

Beim ersten Spiel des Antike- Tages mussten die Kinder Hieroglyphen schmuggeln um anschließend einen Schatz zu finden.

Um sich für die nächste Herausforderung zu stärken, gab es mittags Folienkartoffeln mit Frischkäse, den wiederum manch ein Gruppenleiter mit einer Schönheitsmaske verwechselte.

 

die Aufgabe für den Nachmittag war es, in Gruppen ein Aquädukt, also eine Wasserleitung, aus Naturmaterialien zu bauen.

Dies war nicht so leicht zu bewältigen, wie zunächst vermutet, da die meisten natürlichen Gegenstände im Wald wasserdurchlässig waren und die Gruppen nicht genug Zeit hatten um in Ruhe neue Materialien zu suchen. Durch die Beantwortung von Fragen bezüglich der Antike konnten sich die Gruppen zusätzliche Hilfsmittel wie Schnur oder Müllbeutel erspielen.

Letzten Endes gelang es aber alles Gruppen, nicht nur dekorative sondern auch funktionsfähige Wasserleitungen zu bauen und diese unter dem strengen Blick von Cäsar (Börny) dem Herrscher zu präsentieren.

 

Der Höhepunkt des Tages war ein spektakulärer Gladiatorenkampf in der Dämmerung.

In einer selbstgebauten Arena empfing das Publikum mit tosendem Applaus einige schreckliche und furchteinflößende Kämpfer, die gegeneinander antraten.

Bewertet wurden die einzelnen Gladiatoren von König Cäsar und dem Publikum, das nicht selten in schallendes Gelächter ausbrach.

Nach dem gemeinsamen Singen am Lagerfeuer und der Einteilung der Nachtwachen begaben sich die Kinder müde ins Zelt.

Tag 3:

Dieser Tag stand unter dem Motto „Mittelalter“ und so machten sich die Kinder nach dem Frühstück und der Verkündung des Tagesablaufs durch Herold daran, Bänder zu knüpfen und selbst Schwerter und Schutzschilder zu bauen und zu gestalten.

Manch einer wollte auch auf sein edles Ross nicht verzichten.

 

Nach dem Mittagessen mussten die Ritter blind bestimmte Ziele mit ihrem Schwert treffen, was sowohl für alle Zuschauer als auch die Ritter selbst eine äußerst witzige Angelegenheit war.

 

Neben der täglichen „Völkerball-Dosis“ wurde an diesem Tag auch Pyramide im Wald gespielt.

Hierbei ist es die Aufgabe einiger Mitspieler, sich im Wald zu verstecken und sich anzuschleichen um eine aus Stöcken gebaute und vom Rest der Mitspieler bewachte, zentral gelegene Pyramide umzuschmeißen.

Dabei darf man allerdings nicht entdeckt werden sonst ist man „gefangen genommen“ und muss warten bis es einem anderen Mitspieler gelingt, die Pyramide umzuschmeißen.

Aufgrund dieser aktiven Nachmittagsbeschäftigung war der Hunger beim Abendessen groß.

Der erholsame Schlaf nach dem Singen am Lagerfeuer sollte an diesem Abend aber ersteinmal um einige Stunden verschoben werden.

Beim Fantasygame, also einer gruseligen Nachtwanderung durch den Wald, mussten die Kinder zusammen mit ihren Gruppenleitern den König retten.

Vorbei an seltsamen, schaurigen und manchmal hilfsbereiten Gestalten mussten die Kinder zur Höhle des Drachen und mit einigen Hilfsmitteln und guten Ratschlägen den Drachen besiegen um das Leben des Königs zu retten. Da dies allen Gruppen gelang, konnte der König gerettet und der Drache getötet werden.

Da es ganz schön anstrengend ist, Leben zu retten, schliefen in dieser Nacht alle tief und fest.

 

Tag 4:

Survivalday! Nach einer ereignisreichen Nacht ging es an diesem Tag gleich munter weiter.

Nachdem sich die verschiedenen Gruppen startklar machten und ihre Lunchpakete abholten, konnte es losgehen.

Ein langer Fußmarsch und verschiedenste Stationen lagen vor den durchaus motivierten Gruppen.

Selbst diverse Schwierigkeiten mit der Wegbeschreibung konnte der guten Laune, der verschiedenen Teams nichts anhaben.

Vom Gestalten von Bildern aus Waldmaterialien, dem Blinden Wiedererkennen von Bäumen bis hin zum „ich packe meinen Koffer“ in der Zeltlagerversion war an Stationen alles dabei, was das „Survival- Herz“ begehrt. Zusätzlich zu den Aufgaben an den Stationen bekamen die Gruppen einige Begriffe, um daraus ein Theaterstück zu kreieren, das am Abend vorgeführt werden sollte.

Sichtlich geschafft aber grinsend kamen am Nachmittag auch die letzten Gruppen im Lager an um die Masterfrage zu beantworten und an ihrem „Bühnenstück“ zu feilen.

Eine kurze „Verschnaufpause“ genügte vielen Kindern um gleich wieder fit für einige Völkerball-Runden zu sein.

Die anderen machten es sich im Schatten bequem, dösten ein bisschen vor sich hin oder machten sich an die Verarbeitung der einzelnen Begriffe zu einem Theaterstück.

Mit einem Bärenhunger ausgestattet, machten sich später alle an das Abendessen.

Die Vorführung der einzelnen selbstinszenierten Theaterstücke erntete viel Applaus und die Augen einiger blieben aufgrund von Lachanfällen nicht trocken.

Nach dem gemeinsamen Singen am Lagerfeuer und der Siegerehrung waren sowohl Kinder als auch einige Gruppenleiter froh darüber, nach diesem aufregenden Tag endlich schlafen zu dürfen.

Die tapfere Nachtwache sollte man an dieser Stelle doch erwähnen, da diese noch weniger Schlaf abbekamen, als alle anderen.

Tag 5:

Nach den verschiedenen Tagen, die sich auf zurückliegende Zeitepochen bezogen, sollte auch der Blick in die Zukunft nicht fehlen, und so liefen schon vor dem Frühstück die in Neonfarben und Alufolie gehüllten Aliens der verschiedenen Planeten durch das Lager.

 

Die erste Aufgabe dieses Tages, war es, Zukunftsfahnen zu gestalten, was nach dem anstrengenden Vortag auf Begeisterung stieß.

Nach dieser eher ruhigen Beschäftigung und dem Mittagessen konnte es nachmittags richtig los gehen.

Bei einem Stationen- Spiel sollten die Kinder in Gruppen durch den Tauschhandel mit verschiedenen Planeten und deren seltsame Bewohner , möglichst viele Schutzpanzer für ihr Raumschiff sammeln um das Spiel zu gewinnen.

Dies wurde allerdings erschwert, weil neben einem nicht gerade vertrauenswürdigen und fairen Weltraumhändler auch die Weltraumpolizei unterwegs war um den Kindern ihre bereits gesammelten Schutzpanzer „abzuknöpfen“.

 

Anschließend an dieses Spiel, konnten die Kinder Gipsmasken basteln und ihnen mit Farben und anderen Utensilien ein futuristischen Äußeres verleihen.

Dieses Angebot wurde auch von vielen Gruppenleitern genutzt, was dazu führte, dass nicht nur Gesichter sondern auch Arme und Beine nahezu professionell eingegipst wurden.

Mithilfe der Masken und anderen Gegenständen sollten nun „Schutzanzüge“ für das Raumschiff gestaltet werden, um diese am Abend bei einer großen Modenschau zu präsentieren.

Die darauffolgenden Stunden wurde wild gebastelt, angepasst und vorgeführt um das beste „Outfit“ darbieten zu können. An Kreativität hat es hier sicherlich nicht gemangelt.

Nach dem Abendessen konnte die Show beginnen. Von höchst nützlichen Schutzfunktionen bis zu hübschen und einfallsreichen Details, war hier alles geboten.

 

Da dies der letzte gemeinsame Abend im Zeltlager war, durften alle Kinder solange wach bleiben wie sie wollten. Obwohl es einige aufgrund einer körperlichen sehr anstrengenden Woche recht bald in ihr Zelt verschlug, lagen und saßen viele Kinder und Gruppenleiter Geschichten erzählend und singend bis in die frühen Morgenstunden am Lagerfeuer.

Ein sehr gelungener letzter Zeltlagerabend!

Tag 7:

An diesem Tag hieß es für die Kinder leider schon wieder: Taschen packen und Zelte abbauen. Nach dem Frühstück und der gemeinschaftlichen Zeltplatzreinigungsaktion machten sich die Kinder und Jugendlichen daran, sich zu verabschieden.

Eine spannende, äußerst lustige und kräftezerrende Woche neigte sich dem Ende zu.

Für uns Gruppenleiter war es noch nicht ganz zu Ende.

Am Abend gab es noch Spanferkel und Bernhard wurde als Zeltlagerleitung verabschiedet.

Die Wahl von Bernhards Nachfolger fiel sofort und einstimmig auf Felix, der sich bereiterklärte, dieses Amt zu übernehmen.

Am nächsten Tag ging das Zeltlager 2009 nach dem Abbauen der Mannschaftszelte und dem Säubern des Zeltplatzes auch für uns Gruppenleiter zu Ende. Eine erfolgreiche und lustige Woche sowie tolle Erinnerungen lassen uns alle hoffen, dass es bald wieder soweit ist.

 (Bericht geschrieben von Bine)

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