BeSINNungstage 2005

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Die Geschichte schreibt den 2. Dezember des Jahres 2005 nach Christus. Die Meute der Gruppenleiter der KJGler und Ministranten von St. Bonifaz verbringt zunächst einen Freitag wie man ihn Woche für Woche aufs Neue erlebt: Morgens schwer Schuften in Schule, Uni oder Arbeit, um dann nach kurzem Verschlingen seiner Mittagsmahlzeit den Weg in die Pfarrei zur wöchentlichen Gruppenstunde anzutreten. Doch irgendetwas war anders an diesem Freitag. Während sich normalerweise um halb 4 die Gruppe geschlaucht durch die Gruppenstunden zum gemütlichen Plausch ins geliebte Café Klein bewegt, entstand diesmal eine gewisse Hektik und Eile. Scheinbar war 21 Menschen im gleichen Moment eingefallen, dass bereits 45 Minuten später die Abfahrt zu den BeSINNungstagen 2005 sein würde und man natürlich weder eingekauft noch gepackt, geschweige denn geduscht hat. So leerte sich der Kirchenhof diesmal ziemlich schnell, man hörte nur noch eine Stimme lautstark gegen die frühe Abfahrtszeit protestieren.

45 (oder dann doch ein wenig mehr…) Minuten später machten sich 6 Autos schließlich auf den Weg in das wohl weltbekannte Dorf Abtschlag, um dort die BeSINNungstage zu genießen. Wie man an der Schreibweise unschwer erkennen kann drehte sich dieses Jahr alles um die Sinne des Menschen.

So begann das Programm mit einer Aufgabe für den Sinn der Orientierung. Ziel eben dieser war es das Jugendhaus in Abtschlag zu finden. Nachdem schließlich alle Autos mehr oder weniger große Ehrenrunden zur Erkundung des bayerischen Waldes gedreht hatten, erfreute man sich an der wunderschönen, anfangs noch ein wenig kalten Unterkunft. Schon bald machte man sich daran, etwas gegen die enormen Haushaltslöcher in den Mägen zu tun und bereitete einen wohlschmeckenden „Brotsalat“ zu, der allen sehr gut mundete, so dass wenig später die erste planmäßige Einheit beginnen konnte. Zunächst teilte man sich in 2 Gruppen, die sich mit zwei verschiedenen BeSINNungsaufgaben beschäftigten. Eine Gruppe beschäftigte sich mit dem Geruchssinn, die andere mit dem Sinn des Hörens, am Samstag Vormittag wurde getauscht. In der Geruchsgruppe wurden zunächst die Düfte diverser, vorwiegend adventlicher Gewürze, genossen um anschließend aus diesen Mandalas zu fertigen, wie es buddhistische Mönche als Meditationsübung tun. Interessierte können die Ergebnisse dieser Aufgabe im Fotobereich begutachten. Als im Anschluss alle Pfeffer- und Kümmelkörner wieder getrennt waren begab sich noch einmal die ganze Gruppe in den Aufenthaltsraum zum letzten Programmpunkt des Abends. Nun stand eine progressive Muskelentspannung auf dem Programm, in der sich zeigte wie schwer es doch ist längere Zeit zu schweigen, ohne in Lachen zu verfallen! Der Abend war nun schon weit fortgeschritten und die Gruppe ging zu einem gemütlichen Ratschabend über.

Morgens wurde man dann sanft geweckt und erstmal geschimpft, dass es doch schon längst Frühstückszeit sei… Mit geschlossenen Augen bewegte man sich nach und nach zum Frühstück, um sich die Stärkung für den Vormittag zu holen. Mit einer halben Stunde Verspätung teilte man sich nun wieder in die Gruppen des Vorabends auf. Der Gehörsinn sollte den Schwerpunkt der nächsten Stunden darstellen. Erste Aufgabe war es, eine Gehörlandkarte zu zeichnen, auf der alle Geräusche, die um einen wahrzunehmen sind, eingezeichnet werden sollten. Nach einigen Minuten traf man wieder zusammen um seine Erlebnisse auszuwerten und mit denen des Propheten Elia zu vergleichen. Zum Abschluss gab es noch eine Gehörmeditation und so steuerte man auch schon auf das Mittagessen zu. Auch dieses wurde voll in das Motto der Tage miteinbezogen. Die Käsespätzle bzw. Spätzle Carbonara ließen den Sinn des Salzes hochleben, so dass alle gesättigt und etwas durstig in den Nachmittag gehen konnten.

Der Nachmittag wurde im Freien verbracht, was besonders durch den starken Schneefall und vor allem die dicke Schneedecke zu einem grenzenlosen Spaß wurde. Der Sinn des Sehens stand nun im Mittelpunkt. Nach einem kleinen Einstiegsspiel, bei dem man Veränderungen an seinem Gegenüber erkennen musste, kam es zu dem wohl unvergesslichsten Spiel des Wochenendes, dem „blinden Wurm“, bei dem eine Kette gebildet wurde, in der alle bis auf den letzten die Augen verbunden hatten. Dieser musste versuchen mit Klopfzeichen durch die Gruppe dem vordersten Glied des Wurms die Richtung anzuzeigen. Das Ergebnis dieses Spiels im Tiefschnee ist wohl leicht vorstellbar… Im Anschluss musste man sich noch an einer Schnur mit verbundenen Augen durch den Wald bewegen, was auch den letzten nasse Klamotten einbrachte. Kurze Unstimmigkeiten gab es noch beim Rückweg, als R.J. versehentlich jemandem einen Schneeball in den Mund legte.

Wieder in der Hütte angekommen, wärmte man sich erstmal mit warmem Tee auf und genoss, wieder trocken zu sein. Doch schon bald musste mit den Vorbereitungen für das abendliche Festmahl begonnen werden. Man teilte sich in mehrere Gruppen ein, die für die verschiedenen Gänge bzw. die Dekoration zuständig waren. Spontan musste noch eine Gruppe gegründet werden, die aus Zwiesel Nudeln holte, da diese tags zuvor aus unerklärlichen Gründen nach Regensburg zurückgereist waren. Das Festmahl war seinen Namen in jedem Fall wert! Zunächst wurde man bei festlicher Musik in den wunderbar dekorierten Saal auf seine Plätze gewiesen, worauf Armin die Begrüßungsworte für das in einen sehr geschmackvollen liturgischen Rahmen gepackte Festmahl sprach. Vor jedem Gang kam man durch verschiedene Texte zur Besinnung, so dass einem das hervorragend zubereitete Essen mit der nötigen Ruhe genießen konnte. Im Anschluss ging man noch zu einer gemütlichen Abschlussfeier über, bei der jeder von uns noch einmal seine mehr oder weniger vorhandenen Gesangskünste zur Schau stellen konnte.

Am nächsten Morgen dann noch das Haus sauber gemacht und schon waren sie wieder vorbei, die BeSINNungstage 2005. Großer Dank an die Lisa und den Armin, die uns mit tollem Programm viel Freude gemacht haben.

Janni

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