Zeltlagerbericht 2000

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Es ist also wieder so weit, es ist Zeit für das Zeltlager 2000! Doch die Stimmung ist zwecks des andauernden Regen getrübt. Dennoch werden alle nötigen Zeltlagerutensilien in die Autos verstaut und man fährt Richtung Roding direkt an den Regen, wo sich der Zeltlagerplatz dieses Jahr befindet. Auf der Autofahrt scheint das Wetter besser zu werden, und die Sonne trocknet die nassen Wiesen. Als alle am Zeltplatz angekommen sind werden alle Sachen aus den Autos geladen und man beginnt das Küchenzelt und das große weiße Zelt aufzustellen. Doch bevor eines der beiden fertig gestellt ist, beginnt es schon wieder zu regnen und in Windeseile versuchen alle die umherstehenden Sachen ins Trockene zu bringen. Durch diesen Vorfall zeigt sich eine heimtückische Eigenschaft des Zeltplatzes: Durch die leicht hügelige Lage und den angrenzenden Wald ist es unmöglich zu sehen, wie das Wetter wird, das hat zu Folge, dass man maximal 5 Minuten vorher einen Wolkenbruch vorhersagen kann, was im weiteren Verlauf des Lagers immer wieder zu panikartigen Aufräumaktionen führen wird, bei denen alle herumliegenden Sachen irgendwo im Trockenen verstaut wurden. So endet der erste Tag, nachdem man noch einige Sachen erledigt hat (eigene Zelte aufstellen, Wasserpumpe installieren, usw. …) gemütlich am Lagerfeuer. …

Donnerstag 27.07.2000: Am Morgen stehen alle Gruppenleiter früher oder später auf und erwarten ab ca. 14:00 das Eintreffen der kleinen Ministranten und KJG’ler. Zuvor werden aber noch Getränke und Bierbänke geliefert und es treffen 3 Klohäuschen ein, die von einem recht amüsanten Klohäuschenfahrer aufgestellt werden (O-Ton: „Bitte keine BH’s ins Klo werfen!!“). Dann kommt sie auch schon, eine Horde von 47 Kindern, die ganz wild darauf ist, ihre Zelte aufstellen zu dürfen. Nachdem alle Zelte aufgestellt und die Eltern auf dem Heimweg sind werden vor dem Abendessen noch einige Spiele gespielt (Pyramide, Völkerball). Danach geht es solange es der Regen erlaubt am Lagerfeuer weiter. In der Nacht wird dann wie üblich die Nachtwache aktiv, die sich alle 2 Stunden ablöst und vor unangemeldeten Überfäller warnen soll.

Freitag 28.07.2000: Dieser Tag stellte die Lagerleitung und alle Gruppenleiter auf die schwerste Probe, die es in einem Zeltlager zu bestehen gilt. Vormittags war ein Action-Day geplant. Dieser ist eigentlich nichts anderes als eine Lagerolympiade, nur der Name wurde in einen „cool klingenden“ Anglizismus verwandelt. Zu Beginn dieses Tages scheint die Sonne und es gelingt einige der Disziplinen, wie z.B. Hindernislauf, Ball über die Schnur und Wasserschöpfen durch zuführen. Doch innerhalb von 5 Minuten ist dann alles aus, da ein unvorhersehbarer Regenguß eintritt und mehrere Stunden anhalten wird. Nun liegt es an den Gruppenleitern die ganze Zeltlagerbande in das große weiße Zelt zu bringen und mehrere Stunden bei strömendem Regen bei Laune zu halten. Diese Herausforderung wurde mit einigen Spielen sehr gut bewältigt, und nachmittags, als es zum Regnen aufhört geht es dann draußen wieder weiter. Der späte Abend des Mittwochs hatte wieder einen Höhepunkt zu bieten. Das Fantasygame ist angesagt. Hierbei verkleiden sich die Gruppenleiter und verteilen sich im Wald. Die Grüpplinge durchlaufen den Wald mit einem Auftrag und treffen hier auf die dort lebenden Wesen und bekommen dort von ihnen Tips oder können Sachen eintauschen. Die Aufgabe dieses Jahr ist die von Räubern entführten Königstöchter zu befreien und einen Schatz zu finden. Spät in der Nacht ist die letzte Gruppe am Ziel und die Gruppenleiter können auch wieder aus dem Wald kommen.

Samstag 29.07.2000: Nach dem Frühstück und einigen Regenschauern bekommen die Grüpplinge den Auftrag, pro Zelt ein Floß zu bauen. Die Boote dürfen nur aus Ästen und Paketschnur gebaut werden und müssen sowohl ein Segel haben sowie einen Trinkbecher transportieren können. Zum Bau sind ca. 2 Stunden vorgesehen. Nach dem Mittagessen gibt es dann eine Vorstellung aller Boote und deren Erbauer und eine Prämierung des schönsten Bootes. Doch dann wird es ernst, nachdem die meisten Boote schon auf ihre Schwimmfähigkeit getestet wurden begeben sich nun alle Teilnehmer ein Stück abwärts des Regens zur Startstelle des Bootsrennens, wo von einem Schlauchboot aus alle Flöße in die Strömung gesetzt werden. Die packenden Positionskämpfe der Boote können vom Ufer aus bestens beobachtet werden. Nachdem alle Boote die Ziellinie, von der eigentlich keiner so genau wußte, wo diese eigentlich ist (O-Ton: „Lasst’s es hald noch weiter fahren!?“) überquert haben, werden die Boote alle wieder aufgesammelt und zum Zeltplatz zurückgebracht. Während dessen machten sich die Grüpplinge sich auf den Weg zum etwa 2,5km entfernten Zeltlager von Reinhausen, um dort gegen diese im Hockey anzutreten. Sowohl im Spiel der Grüpplinge als auch der Gruppenleiter hat St. Bonifaz die Gastgeber von Reinhausen fair gewinnen lassen!! Nach dem Spiel trinkt man noch einige von den Reinhausenern spendierte Getränke und macht sich auf den Heimweg. Als alle wieder heil angekommen sind bestraft das Wetter die zwei Niederlagen mir einem riesigen Regenschauer. Der Rest des Tages wird wieder mit Völkerball und anderen Spielen verbracht.

Sonntag 30.07.2000: Dieser Tag ist wie jedes Jahr der „Survival-Day“. Bei ihm geht es darum anhand einer Landkarte eine Station zu finden, in dieser dann eine Aufgabe zu erfüllen und dann zur nächsten Station zu gehen. Hierbei zählt dann die Gesamtzeit, die benötigt wird und die Einzelergebnisse bei den Stationen. Dort müssen verschiedenste Aufgaben erledigt werden, wie z.B. Bierkästenstapeln, müssen verschieden Rätsel gelöst werden, verschiedene Wegpunkte anhand von Richtungs- und Meterangaben gefunden werden, jeder der Gruppen muß einen Keks essen und daraufhin möglichst schnell versuchen zu pfeifen. Obwohl das Wetter einigermaßen in Ordnung ist werden einige Gruppen auf dem Weg von heftigen Regenschauern überrascht. Nachdem alle Gruppen wieder im Lager eingetroffen sind wird in kürzester Zeit alles für einen Gottesdienst vorbereitet, der auch noch bei Sonnenschein stattfindet. Kurz darauf fängt es aber schon wieder zum regnen an. Am Abend nach dem wie immer guten Essen alle am Lagerfeuer und wer will kann in der letzten Nacht so lange aufbleiben wie er will.

Montag 01.08.2000: Nach dem alle mehr oder weniger lange in der Nacht geschlafen haben, werden vormittags alle Spuren des Zeltlagers entfernt und alle Sachen wieder in die Autos der angekommenen Eltern gepackt. Auch die Klohäuschen werden wieder „professionell“ abgeholt und dabei grausamst durch den „ToiToi-See“ geschleift, der sich vor den Klos gebildet hatte (daher der Name). Nachdem alle Grüpplinge wieder abgeholt sind, müssen die Gruppenleiter noch auf den Gertänkefahrer warten, der die Kästen und die Biergarnituren holen muß. Als dieser auch wieder fährt packen auch die letzten Gruppenleiter ihre Sachen zusammen und jeder freut sich nun nur noch auf eine Dusche und ein gescheites Bett, aber schon am nächsten Tag werden sich alle auf das nächste Zeltlager freuen.

Bernhard Starzinger

Zusatz:

In den meisten Nächten hat es zwischendurch heftigst geregnet und so machten sich zwischendurch immer wieder einige Gruppenleiter auf, um alle Zelte auf ihre Regendichtheit zu prüfen, und man stößt hierbei auf sehr kuriose Sachen. Hier nur ein paar:
Einige Kinder beklagten sich, dass es in ihr Zelt reinregnet und wir machen uns auf den Weg, das Zelt zu begutachten. Was wir da vorfanden hatte noch keiner der dabeigewesenen Gruppeneleiter gesehen. Der Zelteingang des Iglus, der sich auf der ganzen Vorderseite des Zeltes erstreckt ist normalerweise mit einem Reißverschluß zu verschließen. Da dieser aber kaputt war, wurde der Eingang mit ca. 5- 8 Sicherheitsnadeln verschlossen. Diese Art der Türveriegelung bewirkte, das „ein wenig“ Regen in das Zelt eindrang und dieses völlig unter Wasser setzte. Die Zeltinsassen wurden umgehend evakuiert und in einem Gepäckzelt untergebracht, das freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde.
Die nächste Überraschung erlebten wir als wir das Gepäckzelt betrachteten, in das die Leute ausquartiert wurden. Es war doch tatsächlich um einiges größer als das Zelt, in dem die Besitzer selber schliefen!
Eine weiter kuriose Geschichte ereignete sich, als wieder Grüpplinge meinten, dass es wegen dem Regen in ihr Zelt tropfe. Das Zelt zeigte sich als ein neues Iglu, dass dem Regen eigentlich standhalten sollte, dennoch lief das Regenwasser in Strömen in das Zelt. Bei genauerem Betrachten des Außenzeltes zeigete sich dann auch der Grund hierfür. Beim Aufbauen wurde das Außenzelt verkehrt herum (Innenseite außen) aufgebaut. Dadurch konnte das Regenwasser ungehindert durch die Lüftungsschlitze, die jetzt nach innen zeigten, in das Zelt laufen. In einer schnell eingeleiteten Rettungsaktion wurden diese Lüftungsschlitze kurzerhand zugeklebt und am nächsten Tag das Zelt ordnungsgemäß aufgebaut.

Wie jedes Jahr wurden wir auch dieses Jahr von zahlreichen Überfäller heimgesucht, die versuchten unsere Wimpel zu stehlen. Aber keiner Gruppe ist es gelungen diese zu entwenden. Dies lag zumal an der recht übersichtlichen Wiese, die unser Lager umgab, den super funktionierenden Nachtwachen, aber auch an dem Einsatz einiger Gruppenleiter, die zu zweit eine Gruppe von 15 Reinhausener Überfällern aushob.

Bernhard Starzinger

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